Gebrauchtwagenmarkt im April

Der Gebrauchtwagenmarkt kommt nach einer kurzen Belebung im März nicht so richtig in Schwung. Im April wurden nach Informationen des Kraftfahrt-Bundesamtes 455.947 Besitzumschreibungen registriert.

Damit wurden zwar 3,3 Prozent mehr als im April 2022 Besitzumschreibungen registriert, allerdings bedeutet dies auch einen deutlichen Rückgang zum März 2023 von 18,6 Prozent. In Summe kommt der Gebrauchtwagenmarkt im ersten Drittel des Jahres damit auf etwas unter 2 Mio. Einheiten (1.963.394 Stück). Das sind 2,6 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, aber es ist noch kein Durchbruch.

Man hat das Gefühl, der Markt fährt mit angezogener Handbremse. Der Jahresauftakt war zunächst vielversprechend, nun gingen im April die Besitzumschreibungszahlen wieder deutlich zurück. Aber es tut sich dennoch etwas auf dem Gebrauchtwagenmarkt, in mehrerer Hinsicht. Die durchschnittlichen Fahrzeugwerte insgesamt steigen nicht weiter: Bei den Diesel-Pkw sinken sie leicht, bei den Benzinern haben sie sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Die Preise sind aber nach wie vor nicht so attraktiv, dass sie die Kauflaune der Interessenten wirklich ankurbeln. Wenn sich der Markt so weiterentwickelt wie in den ersten vier Monaten, würden im gesamten Jahr knapp unter 6 Mio. Gebrauchtwagen den Besitzer wechseln. Das ist weniger als in den starken Jahren, aber es wäre immerhin ein kleiner Erfolg.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Entwicklungen einzelner Segmente. Am einen Ende der Skala bei den ganz großen Pkw – etwa bei den Transporter-Werten sind diese weiter sehr stabil, bei manchen Modellen sogar leicht steigend. Am anderen Ende der Skala bei den ganz kleinen Pkw beobachten wir stark steigende Werte. Im Bereich der Kleinst- und Kleinwagen herrscht ein enorm hohes Preisniveau mit spürbaren Anstiegen den zweiten Monat in Folge. Dies gilt auch für Pkw, die älter als drei Jahre sind. Dort trifft sehr hohe Nachfrage auf geringes und aus Sicht der Autokäufer leider auch weiter zurückgehendes Angebot. Wenn die Lebenshaltungskosten so teuer sind wie momentan, suchen die Menschen nach kleinen, bezahlbaren Fahrzeugen. Die sind rar, und neue kommen nicht nach. Die SUV – besonders die kleinen und kompakten – erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Die relativ hochpreisigen jungen SUV mit Baujahr 2022 und 2021 sind noch sehr stabil, sie stehen aber schon relativ lange in den Beständen der Händler. Hier könnte es sein, dass vom Handel bald erste Preisanpassungen vorgenommen werden.