Drei Fragen an Alena Gersonde

​Mazda versteht sich als Design-Marke. Dafür, dass diese möglichst gut aussehen, dafür sorgt im europäischen Design- und Entwicklungszentrum der Marke unter anderem Alena Gersonde, Senior Colour & Material Designer, Mazda Motor Europe.

Quelle: Holger Holzer/SP-X

Welche Farben liegen beim Autolack aktuell besonders im Trend?
Vor der IAA war unsere Beobachtung, dass leicht himmelblaue Töne sehr stark im Kommen sind. Und auch bei Grün hätte ich erwartet, dass es weiterhin stark im Trend liegt. Aber in München haben wir wieder viel mehr rote Töne gesehen – und wieder unglaublich viel Grau. Allerding in interessanten Varianten, mit Metallic- und Perleffekten etwa. Insgesamt dürften erst einmal weiterhin eher kalte und zurückhaltende Lacktöne vorherrschen, aber ich vermutet, dass es irgendwann kippt und dass wieder mehr Expression und mehr Mut in die Farbpalette einzieht.

Welchen Einfluss hat die E-Mobilität auf die Farbe-Trends beim Auto?
Wenn wir die Verkäufe unseres Elektro-Crossover MX-30 mit dem konventionellen CX-30 vergleichen, erkennen wir deutlich, dass die Kunden beim E-Auto eher die helleren Lacktöne wählen. Beliebteste Farbe ist dort „Ceramic White“. Das war auch die sogenannte Kommunikationsfarbe – also der Ton, in denen Presse- und Werbefahrzeuge gehalten sind. Die Kunden haben das dann tatsächlich übernommen. Übrigens sieht man den Trend zu hellen Tönen auch bei E-Modellen anderer Hersteller – schauen Sie sich etwa Polestar an, die sehr viele weiße Fahrzeuge auf der Straße haben.

Steht jedem Auto jede Farbe?
Wir bei Mazda versuchen bei jedem Modell nur Farben anzubieten, die auch gut aussehen. Auch die meisten anderen Hersteller dürften das so handhaben – vielleicht abgesehen von Luxusmarken, die viele Kunden mit exzentrischen Wünschen haben. Abgesehen davon haben Farben bestimmte Wirkungen – die gewünscht oder unerwünscht sein können. Dunkle Farbtöne lassen Autos grundsätzlich kleiner aussehen, was etwa großen SUV die Wucht nimmt. Helle Töne hingegen machen das Fahrzeug optisch größer – bei einem Kleinwagen ist das möglicherweise ein gewünschter Effekt. Bei kleinen Modellen kann die Farbe aber ruhig auch schreien, knallgelb oder knallgrün sein, während das bei großen Karosserieflächen schnell zu bunt wird.