Sicherheitslücke noch immer nicht geschlossen

Kriminelle können die Signale von Funkschlüsseln abfangen. Die Industrie tut wenig dagegen. Derzeit sind lediglich 44 aktuelle Neuwagen-Modelle mit einem Sicherheitssystem ausgerüstet, dass den Diebstahl durch Abfangen des Funksignals sicher verhindert.

Quelle: Holger Holzer/SP-X

Seit Jahren warnt der ADAC vor Sicherheitslücken bei Keyless-Schließsystemen von Pkw. Die Industrie reagiert nur schleppend, wie Tests des Automobilclubs ergeben haben. Demnach sind lediglich 44 aktuelle Neuwagen-Modelle mit einem Sicherheitssystem ausgerüstet, dass den Diebstahl durch Abfangen des Funksignals sicher verhindert. Das sind zwar 20 mehr als Anfang 2022, entspricht insgesamt aber nur einem Bruchteil der seit 2016 bislang 600 überprüften Fahrzeuge.

Wirklich sicher sind dem Club zufolge Keyless-Systeme mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB), die sich mit den von Kriminellen eingesetzten Geräten nicht manipulieren lässt. Mit UWB kann das System erkennen, ob sich ein Autoschlüssel auch tatsächlich in direkter Fahrzeugnähe befindet. Eine von einigen Herstellern alternativ eingesetzte Sicherungstechnik ist ein im Schlüssel integrierter Bewegungssensor, mit dessen Hilfe das Funksignal automatisch abgeschaltet wird, sollte sich der Schlüssel eine gewisse Zeit lang nicht bewegen. Gegenüber der UWB-Technik bietet dieses System aber weniger Schutz.

Wer sich ohne UWB-Schutz vor dem Keyless-Klau schützen will, sollte Funkschlüssel nicht in der Nähe von Türen und Fenster aufbewahren und das Fahrzeug außerdem in einer verschlossenen Garage parken. Alternativ empfiehlt der Automobilclub den Blick in die Betriebsanleitung, denn manches Keyless-System ist deaktivierbar. Damit geht der Schlüssellos-Komfort zwar verloren, doch das Fahrzeug lässt sich nicht mehr per Signal-Klau knacken.