Mehr Lackkompetenz in der Schadenannahme

Der Autolack-Großhändler Artur Gevelhoff hat sich seit Jahren mit einem detaillieren Seminarangebot für Lackspezialisten etabliert. In jüngster Zeit hat sich dabei eine neue Zielgruppe herauskristallisiert: Schaden-Annehmer in Kfz-Betrieben.

Norbert Fritz vermittelt praxisnah die Prozesse in der Lackierung
„Gerade im Bereich der Autolackierung gibt es eine Vielzahl an Fragestellungen, die vielen Kfz-Meistern in Diskussionen mit Versicherungen nicht geläufig sind.“
Norbert Fritz
Vereidigter Lacksachverständiger bei Autolacke Gevelhoff

Der Autolack-Großhändler Artur Gevelhoff mit mehreren Stützpunkten in Bayern betreibt ein eigenes Schulungszentrum in Bibertal bei Ulm, in dem jährlich viele Seminare rund um das Thema Autolackierung stattfinden. In jüngster Zeit hat sich dabei eine neue Zielgruppe herauskristallisiert: Schaden-Annehmer in Kfz-Betrieben. „Wir möchten diese Fachleute dabei unterstützen, sicherer in der Kommunikation mit Versicherungen zu werden, Reklamationen kompetent zu bearbeiten und Kunden fundiert zu beraten“, erklärt Norbert Fritz, Anwendungstechniker und vereidigter Lacksachverständiger bei Autolacke Gevelhoff. Hintergrund sei eine wiederkehrende Beobachtung in vielen Betrieben:
„In der Schadenannahme arbeiten zwar qualifizierte Fachkräfte, jedoch fehlt häufig das notwendige Know-how im Bereich der Lackierung.“

Diese Wissenslücke wirkt sich direkt auf die Schadenkalkulation aus. Die von Kfz-Meistern erstellten Kalkulationen werden von Versicherungen nicht selten – insbesondere im Bereich der Lackierung – deutlich gekürzt. Ursache ist oftmals die fehlende Argumentationssicherheit gegenüber den Versicherern: Warum sind Beilackierungen notwendig? Weshalb ist bei Mattlackierungen ein zusätzlicher Klarlackgang erforderlich? Nach welchen Vorgaben wird abgerechnet – nach AZT oder nach Herstellerrichtlinien? Und wie fließen Materialkosten korrekt in die Kalkulation ein?

„Gerade im Bereich der Autolackierung gibt es eine Vielzahl an Fragestellungen, die vielen Kfz-Meistern in Diskussionen mit Versicherungen nicht geläufig sind“, so Fritz. „Woher sollen sie dieses sehr spezielle Wissen auch bekommen?“

Genau hier setzt das neue Seminarangebot speziell für Schaden-Annehmer größerer Betriebe an. Ziel ist es, die Prozesse der Lackierung praxisnah zu vermitteln. Jeder Teilnehmer erstellt im Seminar selbst einen vollständigen Lackaufbau. Fehler sind dabei ausdrücklich erlaubt:
„Es ist sogar erwünscht, dass Fehler passieren – denn genau darüber sprechen wir anschließend“, erklärt Fritz.

Wie wertvoll dieses Wissen für die tägliche Arbeit ist, bestätigt Pascal Knieling. Im Betrieb in dem er tätig ist sind vier Lackierer beschäftigt. Knieling beschreibt sich selbst als auto- und technikaffin und hat daher keine Berührungsängste mit Kalkulationsprogrammen, Prüftechniken oder Farbmustern. Vor seiner aktuellen Tätigkeit war er als Fuhrparkleiter tätig; heute verantwortet er das Schadenmanagement und künftig auch den Ausgangscheck bei Auto Hermann.

Pascal Knieling: Schadenannehmer müssen sich auch Lackier-Knowhow aneignen

„Für mich ist es wichtig, Kunden nachvollziehbar erklären zu können, warum eine Reparatur Zeit kostet und unter Umständen auch teuer ist“, sagt Knieling. „Dafür muss man die Abläufe in der Lackiererei genau kennen – und genau das vermittelt dieses Seminar.“

https://www.artur-gevelhoff.de/