Zukunftsthemen für K&L-Betriebe

Auf der Agenda standen Themen wie die Vorstellung des neuen Programms „Challenge Betriebsübernahme“, praxisnahe Tools für die Kennzahlensteuerung sowie ein Blick in die digitale Zukunft mit „Voice KI“. Wie gelingt es Karosserie- und Lackierbetrieben, den Generationswechsel zu meistern und zugleich die Chancen der Digitalisierung zu nutzen? Genau darüber diskutierten die Mitgliedsbetriebe beim Profi-Club Themenforum in Heidelberg – ergänzt durch eine Fachausstellung und die offizielle Mitgliederversammlung des Vereins.
Das neue Programm: Manager von morgen
„Die Betriebsübernahme ist eine der größten Herausforderungen unserer Branche. Deswegen haben wir uns als Profi-Club darüber Gedanken gemacht, wie man Betrieben und Nachfolgern dafür noch mehr Orientierung und Werkzeuge an die Hand geben kann“, erklärte Margarita Debos, Axalta Netzwerke Managerin Deutschland. Als Resultat hat das Netzwerk ein neues Format ins Leben gerufen: „Challenge Betriebsübernahme“ – das Programm für die Manager von morgen. Das neue Angebot konzentriert sich gezielt auf die Themen der Nachfolge.
Ab 2026 gestalten die beiden Unternehmensberater Marina Markanian (bpr Mittelstandsberatung) und Michele Gurgoglione (Openmind Consulting), der Rechtsanwalt Mauritius Nagelmüller (Kanzlei Bodenheimer) sowie Psychologin und Mediatorin Magdalena Wendt (WIFU Stiftung) eigene Workshoptermine. Gemeinsam vermitteln sie rechtliche, betriebswirtschaftliche und psychologische Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Übergabe entscheidend sind. Und moderieren den Austausch der Teilnehmenden untereinander.
Praxisnahe Werkzeuge zur Zertifikats- und Kennzahlensteuerung
Im weiteren Verlauf des Themenforums stellte Michael Zülch (Zülch Consulting) praxisnahe Werkzeuge zur Zertifikats- und Kennzahlensteuerung vor – darunter ein neues Rendite-Checktool. Zudem präsentierte er die Gesamtauswertung aller Betriebe, die 2024 am Kennzahlenkompass teilgenommen haben. Dabei hob er ein zentrales Ergebnis hervor: Die Effizienz im Jahresverlauf konnte leicht verbessert werden, ein klares Zeichen optimierter Abläufe. „Gerade in der Effizienz sehen wir deutliche Fortschritte – ein Bereich, in dem kontinuierliche Prozessarbeit notwendig ist, um andere Effekte aufzuwiegen“, betonte Zülch. Interessant war auch, dass die Lackierabteilung gegenüber der Karosserieabteilung in der Wirtschaftlichkeit aufholen konnte.
Mit KI mehr Servicequalität schaffen
Nach den betriebswirtschaftlichen Analysen richtete sich der Blick auf die digitalen Zukunftsthemen: Künstliche Intelligenz sorgt in vielen Betrieben noch für Unsicherheit: Was bedeutet sie für den Alltag? Wo liegen Chancen, wo Risiken? Dass KI nicht abstrakte Zukunftsmusik ist, sondern schon heute echte Entlastung bringen kann, zeigte ein Praxisbeispiel auf dem Themenforum: das von NetAlive vorangetriebene Konzept der „Voice KI“. Das international tätige Unternehmen bietet KI-gestützte Lösungen für Werkstätten und Dienstleister an – von automatisierter Kundenkommunikation bis hin zu smarten Prozess-Tools.
In Heidelberg gaben David Bouck-Standen und Hanna Borchers einen Einblick, wie Sprach-KI die Kundenkommunikation in K&L-Betrieben effizienter gestalten kann – etwa bei Terminvereinbarungen, Rückrufbitten oder der Echtzeit-Transkription für Service-Teams. „Gerade im Kontakt mit Kundinnen und Kunden sehen wir großes Potenzial für KI-Anwendungen – wenn sie sinnvoll eingebunden sind, erhöhen sie die Servicequalität, schaffen Freiräume für die Mitarbeitenden und sichern die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe“, erklärte Margarita Debos.
Das Themenforum zeigte damit einmal mehr, wie der Profi-Club seine Rolle als strategischer Partner ausfüllt: Er bietet Orientierung, macht neue Technologien greifbar und stärkt die Betriebe in ihrer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.